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Ich war "hässlich, dumm und scheiße"

Das die Welt nicht unbedingt Friede Freude Eierkuchen ist und sich jeder mag sollte bekannt sein. Ein paar Blogger und ich möchte heute ein etwas ernsteres Thema ansprechen und zwar "das anders" sein bzw. die Folgen dadurch, was Menschen anderen Menschen antun, nur weil diese nicht in deren Normbild passen.
Diese Blogger sind: Anna, Irina, Kim, Flo und Svetlana.

Ich habe Depressionen, kaum Selbstbewusstsein und eine Essstörung. Ich bin mittlerweile fast 8 Jahre in Psychologischer Behandlung. Daraus mache ich kein Geheimnis. Es ist gut, wenn man sich helfen lässt. Da muss man sich nicht schämen oder sich unwohl fühlen. Menschen werden nicht mit Depressionen geboren, sie werden nur mit Eigenschaften geboren, die es Depressionen leicht machen sich in den Kopf ein zu nisten. Depressionen kommen schleichend und dann irgendwann sind sie so groß, dass man nur sehr schwer etwas gegen sie tun kann. Dann denkt man irgendwann das sie weg sind, ausgezogen aus dem Kopf aber man irrt. Ich für meinen Teil weiß, dass wenn man Depressionen hat, man diese sein ganzes Leben lang mit sich trägt. Sie sind immer da. Mal mehr und mal weniger stark. Wie kommt jemand dazu Depressionen zu haben? Ich möchte euch heute meine Geschichte dazu erzählen und wie ich es geschafft habe mein Leben zu mögen.

In der Grundschule mochten sich alle. Es gab keinen Außenseiter, niemand den man als doof und scheiße betitelt hat. Eine heile Welt. Nach der 4ten Klasse kam ich auf ein Gymnasium. Dort bildeten sich Gruppen. Nach gut einem Monat hatte man einen Stempel aufgedrückt bekommen, der bestimmte wer "großartig, wunderschön und beliebt" aber auch "hässlich, dumm und scheiße" war. Ich war "hässlich, dumm und scheiße". Diesen Stempel konnte man auch nicht abwaschen, er war eingebrannt für die restliche Schulzeit. Ich war nie jemand, der im Mittelpunkt steht, von sich mega überzeugt ist, das trägt was andere für schön und trendy empfinden und jemand der locker auf Menschen zu gehen kann. Ich habe einen kleinen Sprachfehler, ich stottere. Mein Stottern ist Tages bedingt. An einigen Tagen kann ich flüssig sprechen, an anderen Tagen stottere ich mir meine Sätze zusammen. Dazu kommt, dass ich sehr leise spreche. Am liebsten ist es mir, wenn ich selten etwas sagen muss. So habe ich in der Schulzeit kaum etwas gesagt. Mündliche Note 5 bis 6. Ich war nie wirklich gut in der Schule. Brachte es meist auf 3-5. Zu dem kam das mobben meiner Mitschüler. Wenn man Jahrelang gesagt bekommt, dass man hässlich, scheiße und dumm ist, dann glaubt das zerbrechliche und schüchterne Mädchen es natürlich irgendwann. Tränen habe ich herunter geschluckt, erst zu Hause geweint. Alles in mich rein gefressen, es niemandem erzählt, jeden Tag an Selbstmord gedacht, wie ich das möglichst schmerzlos anstellen konnte, denn Schmerzen hatte ich genug. Habe dann irgendwann das Essen für mich entdeckt. Essen macht glücklich und viel Essen macht super glücklich. Nach jedem Fressanfall fühlte ich mich glücklich und voll. Dieses Glücksgefühl hielt aber nur sehr kurz an. Nach 2 Minuten fühlte ich mich fett und hässlich und scheiße und gab den Mädchen, die mir diese Sätze und Wörter täglich an den Kopf warfen recht. Ich hasste mich wirklich abgrundtief und ekelte mich vor mir selbst. Mit 16 Jahren verließ mich dann auch noch mein erster Freund. Er ging fremd mit einer anderen und verließ mich ihretwegen. Das Gefühl scheiße und hässlich und unnötig zu sein verstärkte sich. Ich weinte Wochenlang, war zu nichts zu gebrauchen und hatte sogar schon geschaut wo ich am günstigen Tabletten her bekomme, die das alles beenden können. Meine Eltern schleppten mich zu einer Psychologin, weil ich ihnen unter Tränen gebeichtet habe, dass ich bald von ihnen gehen werde. Menschen, die sich umbringen wollen tun es. Menschen, die davon reden wollen es eigentlich nicht tun. Natürlich hatte ich Hoffnung, irgendwie ganz winzig klein, dass irgendwann alles besser wird. Deshalb schlug die Therapie auch an. Ich begann mein Leben wieder als Leben zu sehen und nicht als Hölle auf Erden. Ich war in der schrecklichen Zeit einfach nur da, lebte irgendwie nicht und hoffte das auch dieser Tag endlich zu ende ging. Es tat gut einfach jemanden zu erzählen, was in meinem Kopf los war, was ich dachte, was ich durchgemacht habe und was für Wünsche und Träume ich habe. Ich begann wieder zu lächeln, Hobbys zu haben, mich selbst zu mögen und mich für Sachen zu interessieren, mich zu belesen mit neuen Dingen. Mittlerweile bin ich bei einem Psychologen, der mir meiner Meinung nach sehr viel mehr hilft als die Psychologin, die ich damals hatte. Aber wenn man keine Vergleichsmöglichkeiten hat, weiß man nicht was gut und was weniger gut ist.



Trotzdem frage ich mich und werde gefragt, wenn ich erzähle, dass ich gemobbt wurde, warum ich gemobbt wurde. Ich denke, dass Menschen viele Gründe haben jemanden zu mobben. Ob es Neid ist, die Tatsache das wenn sie andere runter machen, sie sich besser fühlen oder einfach nur aus Langeweile. Das meiste aus meiner Schulzeit habe ich verdrängt, weiß es einfach nicht mehr. Aber diese Szene, die ich euch gleich erzählen möchte ist noch in meinem Gedächtnis und wird es wohl auch immer bleiben. "Takeo", ein Buch was wir lesen mussten im Deutschunterricht, spielte von einem Jungen, der gemobbt wurde. Alle meine Mitschüler fanden das alles sooooo schrecklich und soooo böse und wie kann man soo etwas bitte machen? Ich habe mich wirklich in dem Moment verarscht gefühlt und hatte keine Worte dafür. Es war ihnen wohl wirklich nicht klar, das sie genau das, was in dem Buch stand auch mit mir machten. Ich habe mich viel mit dem Thema mobben beschäftigt. Habe viele Filme dazu gesehen und Bücher gelesen. Und überall wussten die Mobber nie, was sie mit ihren Aktionen und Worten Menschen damit antaten. Es gibt einen Film, der leider nur auf englisch ist, aber mit Untertiteln. "BULLY" heißt die Dokumentation. Jedes Mal wenn ich den Trailer sehe muss ich weinen. Ein guter Film, nein Dokumentation. Denn alles, was dort gezeigt wird ist so passiert, kein Storyboard, kein vorgeschriebener Text. Es ist die Wirklichkeit. So ist jeder Satz und jede Schlag, auch wenn er lustig und nicht ernst gemeint ist unheimlich verletzten und zerstörerisch. Ich finde die Doku zeigt das sehr gut, was alles passiert in Schulen und in der Welt. Und auch hier sagen die Mobber, dass das alles doch ein Scherz sei und nicht ernst gemeint ist, dass das alles lustig war und ein Spaß ist. Warum denken die Mobber erst dann nach, wenn etwas passiert ist beispielsweise der Tot eines Mitschülers? Ein weiterer guter Film (diesmal wirklich ein Film) ist "Bang Bang du bist Tot". (Bei YouTube gibt es keinen deutschen Trailer, aber der Film ist in deutscher Sprache erschienen.) Ich für meinen Teil habe noch nicht damit abgeschlossen. Diese Menschen haben mein Leben zerstört. Auch wenn das jetzt sehr drastisch klingt. Es entspricht halt der Wahrheit. Es ist nun 5 Jahre her, seitdem ich die Schule und die Ausbildung beendet habe. Denn auch in der Ausbildung wurde ich gemobbt. 5 Jahre und ich bin immer noch nicht wirklich drüber hinweg. Die Mädchen, die mich gemobbt haben denken sicherlich nicht mehr daran und leben ihr Leben. Ich hingegen muss mit den Folgen leben und das obwohl ich nichts getan habe.

Ich war und bin halt anders, anders vom Auftreten her, von der Persönlichkeit her, vielleicht mag ich auch andere Dinge, aber das gibt ihnen nicht das Recht das zu tun was sie getan haben. Früher habe ich diese Mädchen abgrundtief gehasst und trotzdem wollte ich zu ihnen gehören, ich wollte auch "schön und großartig" sein. Dann irgendwann begann ich mein eigenes "schön und großartig" zu formen. Begann das zu tragen und es mit Stolz zu tragen, was ich wollte. Empfand die Blicke und Kommentare nicht als verletzend, sondern als Bestätigung. ICH habe es geschafft das zu tragen, was ich wollte. Sie trauen sich nicht, leben in ihrer kleinen, eingeschränkten Welt, es ist ihnen unheimlich wichtig, was andere von ihnen denken könnten. Natürlich freue ich mich sehr über Komplimente aber wenn jemand etwas verletzendes zu mir sagt oder schreibt, dann kränkt es mich im ersten Moment aber im zweiten Moment bin ich stolz darauf, dass ich mir das traue nicht der Norm der Mehrheit zu entsprechen, sondern meiner Norm. Ich bin heute an einem Punkt angekommen wo ich sagen kann "Ja, ich mag das Leben, ich mag mich". Ich hoffe, dass ich irgendwann sagen kann "Ja, ich liebe das Leben, ich liebe mich selbst".

20 Kommentare:

  1. Hallo Liebes,

    ich kannte ja deine Geschichte etwas, allerdings hat mich jetzt auch sehr mitgenommen so etwas zu lesen! Ich habe meinen Beitrag auch bereits online, vielleicht magst du auch mal schauen..

    Liebste Grüße,
    Flo

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  2. Wow. Respekt für diesen tollen Text,mit leider traurigem Hintergrund.
    Mir erging es in der Schulzeit auch so. Leider. Und die Menschen sehen das wirklich nicht,sie wissen nicht,wie sehr jeder Satz verletzt.

    Ich wünsche dir alles Gute. :/

    J.

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  3. Du sprichst mir echt aus der Seele...ich wurde zwar nicht ganz so heftig gemobbt wie du, aber auch mir wurde in der Schule für 2, 3 Jahre das Leben echt schwer gemacht. Wieso gerade ich? Das weiß ich bis heute nicht...aber ich war auch "dumm", "hässlich", etc...und das verfolgt mich bis heute noch. Ich habe bei jedem neuen Lebensabschnitt den man Antritt im Hinterkopf "Achtung, das könnte nochmal passieren". Diese Leute wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, was sie mal zu mir gesagt oder mir angetan haben. Aber auch mich verfolgt es bis heute noch...
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und finde es toll, dass du das hier so veröffentlicht hast! Alles Liebe, Franzi

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  4. Oh dein Text ist wirklich toll geworden! Bang Bang du bist tot ist wirklich toll! Ich hab ihn mit meiner Theater AG vorgeführt... wirklich beunruhigend wohin das einen bringen kann..

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  5. Hey,
    ich finde es sehr mutig, dass du das Thema so offen ansprichst. Ich selber habe da keine Erfahrungen mit (hoffe ich zumindest, wie die Berichte zeigen, wissen viele Täter nicht, dass sie Täter sind, aber ich denke, wenn mich andere Menschen interessieren, dann eigentlich nur positiv).
    Was ich immer wieder sehr spannend finde, ist dass sehr extrovertiert wirkende Menschen, oft doch einen sehr weichen Kern haben. Und man selbst ärgert sich über sich selbst, weil man mal wieder auf seine eigenen Vorurteile reingefallen ist.
    Ich wünsche dir, dass du deinen eigenen Weg auch weiterhin gehst, ich denke aber auch, dass es mit dem Alter leichter wird, 1. Altersgelassenheit, 2. die Mobber werden weniger, bzw sie bekommen mit, dass es irgendwann nicht mehr ausreicht, mit der Masse zu schwimmen, sondern man selber besonders werden muss, um nicht unter zu gehen...

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  6. Hey, ich finde es wahnsinnig mutig von dir, hier deine Geschichte zu erzählen. Ausserdem finde ich es klasse, wie du es geschafft hast, stolz auf dich zu sein gerade WEIL du anders bist - bewundernswert!
    Alles Liebe für die Zukunft, Kate

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  7. Ein sehr schöner, mutiger Post wie ich finde. Ich finde es komisch, dass bei dir in der Grundschule alles Friede, Freude, Eierkuchen war. Ich finde Kinder sind wahrlich brutaler als Jugendliche oder gar Erwachsene, psychisch brutaler, denn sie wissen eben nicht, was sie dabei anrichten. Die Erfahrung habe ich gemacht. Ich bin in der Grundschule und ebenso in der weiterführenden Schule gemobbt worden, bis ich sitzen geblieben bin. Ich war immer hässlich und dumm. Ich hatte eben eine 'merkwürdige' Figur. Meine Mama hat mir ihr gebärfreudiges Becken vermacht. Hieß ich war gertenschlank (sogar mehr als das), keine Brüste dafür eine Kardashian-like Hintern. Und Hasenzähne haha. Und ja, sowas finden Grundschulkinder lustig, ich wurde viel gemobbt, geschlagen und ähnliches. Bis heute habe ich große Selbstwertprobleme. Ist immer wieder ein Streitproblem in Beziehungen. Aber naja.
    Ich hatte auch meine Zeit beim Psychologen. Aufgrund meiner Selbstwertprobleme und zudem das Angstgefühl vor dem Verlassenwerden. Ich hatte früher 'Freunde', die mich aber nur hintergangen oder Verlassenhatten. Dadurch kam die Angst. Dann irgendwann DIE Beziehung in welche ich alles gesetzt hatte und zack: er hat mich betrogen. Garnicht gut für's Selbstwertgefühl, dann ging es von der Psychologin schnurrstrax in die Psychiatrie, aufgrund von Suizidgefahr und selbstzerstörerischen Verhalten in verschiedenen...Abstraktionen.
    Mittlerweile bin ich stärker, nicht durch die Psychiatrie, sondern genau diese Situation, die mir in der darauffolgenden Beziehung wieer begegnete: Fremdgehen. Und ich bin stärker durch minen Freund, der hinter mir steht und das Selbstwertgefühl gibt, das ich brauche. Auch wenn es manchmal immernoch schwer für mich ist: an mich zu glauben und darauf zu bauen wer ich bin.
    Es ist ein langer steiniger Weg, aber irgendwann wird alles gut, verspreche ich.

    Liebste Grüße und Köpfchen hoch (:

    Jenny

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  8. Hey,
    Der Post hat mich sehr berührt und ich kann mich in gewisser Weise damit identifizieren, auch wenn ich mit Glück sagen kann, keine "richtigen" (? whatever) Depressionen zu haben (nur die "üblichen" Komplexe und Phasen).
    Mir gefällt dein Schreibstil sehr - besonders die enthaltene Einfühlsamkeit.

    [Jedenfalls hast du einen Follower mehr, ich mag deinen Blog sehr gerne.]

    Liebe Grüße!

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  9. Hey! Ich finde deinen Blogeintrag total toll & mutig. In sehr, sehr vielen Punkten ging es mir da sehr ähnlich in meinem Leben. Ich hoffe, dass es Dir bald besser geht. Such dir einfach nur liebe Menschen in deinem Leben <3 Und wie gesagt, bei mir war in meinem Leben auch vieles ähnlich. Ich wurde auch eigentlich mein ganzes Leben irgendwie "gehänselt" und "gehörte nie dazu", aber von der 5. bis zur 10. Klasse wurde ich so schlimm gemobbt, dass ich in der ganzen Schule als "die Hässliche" bekannt war und mich in den Pausen verstecken musste, damit mich Niemand dumm anlabert oder provoziert in den Pausen. Ich hatte manchmal ganze Pausen auf dem Klo verbracht. Habe das bis heute nie verarbeitet. Ich hoffe du schaffst es!
    Ich mag dich übrigens total und finde dich und deinen Stil total hübsch :D Als ich deine Bilder oder deine Kleidung sah dachte ich immer: "Boahh total cool. Wie hübsch sie aussieht!". Wollte dir das einmal ehrlich sagen :D Peace, Love & Harmony and good wishes to you :D Bless you.

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  10. Wirklich ein toller Post! Ich finde es toll dass du deine Geschichte hier mit anderen teilst, danke dafür! ♥

    Ich hatte ähnliche Erfahrungen wie du, vor Allem in der Schulzeit. Ich habe mich so oft gefragt warum einige meiner Mischüler so sind, warum sie mir das antun, und was ich ihnen getan habe dass sie mich so hassen. Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als Gedanken lesen zu können. "Wenn ich weiß was die an mir stört, kann ich mich doch ändern!" dachte ich. Eigentlich ein Wahnsinn, wie sehr man sich verbiegen und kaputt machen lässt, wenn man unter solchen Umständen lebt... Die Geschichte mit dem Buch das ihr gelesen habt beschreibt es sehr gut. Sie merken es einfach nicht, gerade wenn Mobbing in einer Gruppe passiert und sich dann auch so eine richtig üble "Dynamik" entwickelt die wie ein Teufelskreis eine Abwärtsspirale bildet, in der du als Opfer einfach versinkst.
    "Die Mädchen, die mich gemobbt haben denken sicherlich nicht mehr daran und leben ihr Leben." Das ist das eigentlich Schlimme. Die Menschen denken "Ach so ein bisschen zank in der Schulzeit ist doch normal" und erkennen einfach nicht, dass sie vielleicht selbst schuld daran sind, dass heute ein Mensch mit zerstörter Seele auf der Welt herumläuft. Sie nehmen es nicht so wahr, weil sie zu der Zeit damals vielleicht zu sehr damit beschäftigt waren sich zu profilieren und selbst cool dazustehen um zu merken wie sie über andere quasi drübertrampeln dabei. Ich hatte einmal so ein Erlebnis, da wurde ich im Unterricht 45 Minuten lang von dem Typen hinter mir beschimpft. Direkt vor der Lehrerin, aber die hat es nicht gekümmert, denn die mochte mich einfach nicht. Kurz vor Schluss der Stunde habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und bin aufgesprungen und einfach weggerannt, habe mich dann im Schulgebäude in einer dunklen Ecke versteckt, bis zur nächsten Stunde (die Lehrerin des nächsten Faches kam im Gegensatz zu der davor auf die Idee mich suchen zu lassen). In dieser Stunden waren wir dann in Gruppen geteilt, so dass die Person die mich beschimpft hatte nicht mehr dabei war. Die Lehrerin fragte mich aus was passiert sei, und während ich erzählte bestärkten mich meine Mitschüler, als wären sie auf meiner Seite. Da habe ich mich auch ziemlich verarscht gefühlt, denn davor und danach hatte noch nie jemand vor dieser Person für mich Partei ergriffen. Und es änderte sich nichts, obwohl die Lehrerin versprach sie werde mit unserem Klassenlehrer sprechen usw..

    Ich glaube viele Menschen sind einfach unsensibel, oder einfach feig. Dann spielt sich jemand als stark auf, um seine eigene Schwäche zu überspielen, und beschimpft einen anderen. Und der Rest, weil sie nicht selbst zum Opfer werden wollen, tönt mit. Einfach grausam.

    "Menschen, die sich umbringen wollen tun es. Menschen, die davon reden wollen es eigentlich nicht tun." Diesen Satz möchte ich nur zitieren weil ich finde dass du es perfekt ausgedrückt hast. Danke dafür. Überhaupt, danke für den tollen Post und deine Offenheit mit der du über dieses Thema sprichst! (Ich hoffe meine eigene Geschichte hier kurz zu erzählen war okay).

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  11. Aloha,

    wir haben deinen Beitrag auf unserer Facebookseite "blogARTig" verlinkt.
    Solltest du etwas dagegen haben, bitte laut schreien.

    Liebste Grüße
    blogARTig

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  12. Ich finde es mutig von dir, dass du so offen darüber redest. Es ist schon lustig, dass menschen die Fehler immer bei anderen sehen und sich darüber empören - und im nächsten Augenblick genau das gleiche machen.
    Ich wünsche dir alles gut für deine Zukunft, damit du dich nicht nur magst, sondern auch liebst!

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  13. ich finde es super, wie offen und ehrlich du bist! und es tut mir ehrlich leid, was dir passiert ist! umso schöner ist es doch, dass du jetzt trägst was du magst und einfach du selbst bist, egal was andere sagen! ich handhabe das übrigens genauso und bei mir gab es in der grundschule auch eine zeit, in der ich mich erstmal überwinden musste ausgefallene sachen anzuziehen... sprüche kommen immer, man muss eben nur lernen sie wegstecken zu können und einen scheiß drauf zu geben :)
    ich wünsch dir alles liebe,
    maze

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  14. Toller Beitrag! :) Endlich eine Bloggerin die auch dazu steht und sich äußert! Niemand kann etwas für seine Krankheiten, egal ob körperlich oder psychisch. Von Mobbing kann ich ein Lied singen, bei mir ging es 12 Jahre lang und ich habe es immer ohne Wiederworte zugelassen. Ich würde gerne meine Ausbildung irgendwann nachholen, aber habe tierische Panik, mich in ein Klassenzimmer zu begeben. Jede Schule verlief bei mir schrecklich, das waren insgesamt 3 Schulen. Dass dein Freund dich betrog und dich wegen einer anderen verlassen hat, ist ebenso schrecklich! Das gleiche ist mir 2010 passiert als ich dann schon volljährig war und aus der Schule und Ausbildung draußen war. Ich werde den Artikel mal auf meiner Facebook Fanpage verlinken :)
    Grüsse ♥

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  15. wow... vielen Dank für diesen Artikel. Ich finde es stark, wie du mit deiner Krankheit umgehst. Ich wünsche dir alles Gute

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  16. Wow, ich weiß gar nicht, ob ich schon mal so ehrlich Worte auf einem Blog gelesen habe? Ich glaube eher selten. Wie Recht du auch mit diesem Stempel hast.
    Liebst Irina

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  17. Sehr bewegender Text. Ich kann nicht verstehen, wie schrecklich manche Menschen sein können und das nicht merken.
    Aber toll, dass du Mut bewiesen hast und trotzdem dein Ding durchgezogen hast. Da bekommst du großen Respekt von mir!

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  18. Hab den Beitrag erst jetzt gelesen.
    Kann mich den anderen nur anschließen - Respekt und danke für deine Ehrlichkeit!! Ich wünsche dir wirklich, dass es immer weiter bergauf für dich geht und du noch stärker wirst. Ich bin jetzt 32 und fühle mich so selbstsicher wie noch nie - also ich glaube, das kann mit dem zunehmendemn ALter kommen - nicht nur Falten, hihi :D
    Und ich wurde nicht richtig gemobbt in der Schule, (zumindest nicht auf Dauer), aber eine Außenseiterin war ich schon! Und ich war immer schrecklich uncool und habe darunter gelitten. Passiert mir immer noch manchmal, dass ich mich viel uncooler finde, als manche anderen. Blöd, ich weiß. Aber nicht so einfach, das abzulegen...
    Ich weiß auch, dass "cool" so ne komische EIgenschaft ist und eher was oberflächliches (oder??), aber ich möchte es trotzdem immer noch sein manchmal. Hmmm.
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

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  19. Alison, ich habe dir bei facebook ja schon geschrieben, dass ich den Text gut finde, weil er sehr ehrlich ist und mich bewegt hat.
    Ich verlinke ihn in meinem Sonntagspost. Falls Du ein Problem damit hast, dann lösch ich die Verlinkung natürlich!
    Liebst, Anne (:

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